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Kinder im Satsang
Interview mit Samarpan von Birgit Kratz
Als ich das erste Mal Samarpan begegnete, war meine Tochter Jamina 2 Jahre alt. Ich liebte Samarpans Satsangs und die Stille-Retreats, und ich nahm Jamina einfach überallhin mit. Anders ging es nicht für mich. Ich lernte es zu genießen, dass sie voller Freude durch den Satsang-Raum sprang und Samarpan viele selbstgemalte Bilder schenkte, und ich sah, dass es gar nicht notwendig ist, sie zu irgendetwas zu ermahnen. Sie war völlig im Frieden mit sich und sehr selbstbewusst und sicher.

Gleichzeitig berührt es mich selber immer zutiefst, wenn ich bemerke, dass auch mein "inneres Kind" sich direkt durch Samarpan angesprochen fühlt: immer findet dann eine Öffnung in mir statt und ich merke, wie sehr ich mich entspanne. Und das geht nicht nur mir alleine so.

Da das ein wirklich interessantes Phänomen für mich ist, beschloss ich, ein Interview mit Samarpan über "Kinder im Satsang" zu führen...
            
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Birgit: Auf Deinen Satsangs und auch auf den Stille-Retreats sind Kinder aller Altersstufen ausdrücklich willkommen, und auf extra angefertigten Hinweisschildern, die am Eingang des Satsangsraums aufgehängt sind, kann das jeder Satsang-Besucher sofort lesen: Niemand darf bei Dir Kinder daran hindern, sich frei zu bewegen oder Krach zu machen. Warum? Stört das denn den Satsang nicht? Was ist Deine persönliche Erfahrung mit spielenden und sich frei bewegenden Kindern im Satsang?  
Quelle: Samarpan
Samarpan: Ich liebe es, Kinder im Satsang zu haben. Sie sind meine Helfer, indem sie uns davor bewahren, dass wir Erwachsenen allzu ernst werden. Die ganz kleinen Kinder sind eine besondere Freude, sie ziehen manchmal mit ihren Späßen die ganze Aufmerksamkeit auf sich und lassen uns an ihrer spontanen Freude beim Entdecken ihres Universums teilhaben. Natürlich gibt es andere Arten, mit Kindern im Satsang umzugehen. Manche Lehrer verbieten den Kindern, im Satsang dabei zu sein, bieten aber in einem anderen Raum für sie eine Kinderbetreuung an. Für mich funktioniert das nicht so gut, da meistens nicht so viele Kinder kommen und sie unterschiedlich alt sind. Manche sind Babies, die noch gestillt werden und bei ihren Müttern bleiben müssen. Manche kleinen Kinder lieben es, wie verrückt im Raum herumzulaufen, von einem Elternteil zum anderen, oder zu anderen lieben und freundlichen Menschen; andere, ältere Kinder schauen lieber Filme an, die wir ihnen zur Verfügung stellen; aber auch sie können kommen und gehen, wie sie wollen. Manchmal sind die Kinder etwas störend, aber wenn die Eltern nicht das normale Verhalten an den Tag legen, bei dem man versucht, die Kinder unter Kontrolle zu bekommen, dann bemerke ich, dass es von selbst aufhört, zu stören. Es ist so schön für mich zu sehen, wie respektvoll die Kinder ganz von selbst sind, wenn sie sich willkommen und darin sicher fühlen, so zu sein wie sie sind. Kinder, die seit Jahren zu meinen Satsangs kommen, sind unproblematisch, friedlich und respektvoll. Sie scheinen zu wissen, dass sie wirklich willkommen sind und dass niemand versuchen wird, Macht über sie auszuüben. Birgit: Nicht selten geschieht es im Satsang, dass Menschen, die zu Dir kommen, plötzlich an schmerzhafte Erinnerungen aus ihrer Kindheit stoßen. Immer empfiehlst Du in solchen Situationen, diesem verletzten Kind im Inneren die volle Aufmerksamkeit zu schenken – warum?
Quelle: Samarpan
Samarpan: Wir haben gelernt, Gefühle zu unterdrücken, wenn wir nicht wissen, was wir mit ihnen tun sollen. Als Kinder entwickeln wir meist eine Art 'Überlebensmechanismus' und erfüllen die an uns gestellten Erwartungen, was mit einschließt, dass wir die schmerzhaften Gefühle und Erfahrungen, zu denen es kommt, unterdrücken. Für das Kind ist das zu der Zeit das Beste, was ihm geschehen kann. Die Eltern können meist mit ihren eigenen Gefühlen nicht umgehen und sind nicht in der Lage, sensibel mit dem zu sein, durch was das Kind hindurchgeht. Wenn man aber zum Satsang kommt, fängt man an, sich zu öffnen, und die alten Gefühle "wollen" natürlicherweise hochkommen. In psychologischen Kreisen wird dann eine Gesprächstherapie und/oder Analyse durchgeführt. Das ist auf lange Sicht schon hilfreich, ist aber sehr teuer und es ist eine extrem lange Zeit, in der wir dann in der Vergangenheit graben und all diese alten Geschichten entdecken und erzählen (über die wir nicht wirklich Bescheid wissen). Ich habe herausgefunden, dass es nicht nötig ist, über das zu sprechen oder auch nur nachzudenken, was in der Vergangenheit geschehen ist; und dass das auch nicht der hilfreichste Weg ist. Es ist nicht mehr nötig, als dass wir die Gefühle willkommen heißen, die im Moment gerade hochkommen. Wenn das verletzte Kind endlich (von seinem 'Erwachsenen-Selbst') angenommen wird, bekommt es Selbstbewusstsein, Vertrauen ins Leben und Kraft, die es vorher nicht haben konnte. Das Kind ist hier - so wie der Erwachsene auch hier ist. Die Zeit gibt es nicht in der Form, wie es uns beigebracht wurde zu glauben. Wir können für das Kind da sein (das Kind, das wir waren). Wir können diesem Kind Sicherheit geben - so wie unsere Eltern, Geschwister oder Freunde es nie konnten - da wir mit diesem Kind aufs Engste verbunden sind. Indem wir bei diesem Kind sind und ihm sehr direkt sagen, dass es total geliebt und akzeptiert wird, und indem wir offen für die Gefühle im Jetzt sind, wird die Vergangenheit geheilt und das Kind gewinnt Stärke und Vertrauen; und genau so gewinnt auch der Erwachsene, zu dem das Kind wurde (wird), Kraft und Vertrauen ins Leben. Es ist ein machtvolles Paradox, um das es hier geht. Es ist nie zu spät. Das Kind ist jetzt hier und wartet auf die Liebe und das Angenommensein, das es schon immer wollte und brauchte, um zu einem heilen, gesunden Menschen heranzuwachsen. Birgit: Heißt das: Äußerlich tun wir häufig so, als wären wir erwachsen. Tatsächlich sind wir aber unbewusst auf der Entwicklungsstufe des Kindes stehen geblieben, von dem wir uns abgewendet haben, als wir nicht mehr bereit waren, unsere Gefühle in ihrer vollen Intensität zu fühlen? Ist für dieses Kind die Zeit stehen geblieben? Samarpan: Ja, wir tun so, als seien wir Erwachsene, weil das so von uns erwartet wird. Wir tun so, als seien wir sehr ernst und als würden wir uns nicht so verletzlich fühlen, wie wir es in Wirklichkeit tun. Ja, wir sind 'zurückgeblieben' und verbleiben in dem Stadium, wo wir angefangen haben, uns selbst zu verraten. Wir können aber da sein, wo wir sind, wann immer wir wollen, und alle Gefühle und Erfahrungen willkommen heißen. Dann sind wir nicht mehr behindert. Birgit: Was passiert, wenn wir uns jetzt weigern, spontan auftauchende Gefühle direkt zu fühlen? Samarpan: Es ist egal, wie oft wir uns weigern, unsere Gefühle zu fühlen. Die Gefühle warten geduldig auf uns, bis wir endlich bereit sind, sie zu umarmen.

Birgit: Danke, Samarpan, für dieses Interview. übrigens: Videos von Satsangs und Interviews mit Samarpan sind bei www.jetzt-tv.net zu finden. ...und ganz neu: auf auf www.jetzt-tv.net werden nun auch online-Satsangs mit Samarpan ausgestrahlt. Die entsprechenden Termine findet Ihr - auf Samarpans Info-Seite hier in unserem Spirituellen Portal bzw. - direkt auf www.jetzt-tv.net

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