Unser Körper ist viel intelligenter, als wir meinen! oder: Wie sich die Symptom-Sprache des Körpers individuell entschlüsseln lässt.
Eigentlich mögen wir sie nicht, diese körperlichen Phänomene, die auftauchen, wenn wir sowieso schon psychischen, emotionalen, seelischen Stress haben: Verspannungen, Kopfschmerzen, Drücken oder Ziehen im Körper, bleierne Müdigkeit, Erschöpfung … möchten wir am liebsten schnell wieder los sein. Wenn uns diese Phänomene beunruhigen, ist ein Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker auf alle Fälle angesagt.
Manchmal kommt es vor, dass ein Phänomen einfach wie ein treuer Hund immer wieder zu uns zurückkehrt und erstaunlich resistent allen Versuchen, es loszuwerden, widersteht. Dann könnte es sein, dass unser Körper uns etwas mitteilen möchte, das wirklich wichtig für uns ist.
Meine eigenen Erfahrungen mit Schmerzen und Erschöpfung zwangen mich im wahrsten Sinne des Wortes „nachdrücklich“, mich für diese Phänomene zu interessieren und sie zu erforschen. Ich bin dabei zu ganz überraschenden Erkenntnissen gekommen.
Dialog mit der inneren Weisheit unseres Körpers
Es ist tatsächlich möglich, mit den unangenehmen und ungeliebten Phänomenen, die wir im Körper wahrnehmen, in direkten Dialog zu treten. Wir können ihnen eine Stimme geben, um von ihnen zu erfahren, was sie eigentlich von uns wollen oder was sie uns mitzuteilen haben. Ein solches Zwiegespräch wirkt meiner Erfahrung nach absolut erhellend, und die „Mitteilungen aus dem Körper“ sind auf verblüffende Weise überzeugend und stimmig.
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Ein Beispiel:
Ein Freund von uns ist Vollblut-Handwerker. Nennen wir ihn Klaus (Name geändert!). Er klagte über bleierne Müdigkeit, die ihn immer häufiger daran hindert, nach Feierabend noch im Garten zu arbeiten. Er käme einfach nicht mehr aus dem Sessel hoch. Das wäre ihm unheimlich.
Ich unterstützte ihn dabei, das körperliche Phänomen, das ihn schwer und müde macht, genauer wahrzunehmen und seine Sinneswahrnehmung in Worte zu fassen. Klaus beschrieb mir eine dunkle metallisch-kühle Schwere, die wie eine Ritter-Rüstung (nur Oberteil) auf seinen Schultern lag. Wir fragten die Blei-Weste, was sie von Klaus wollte. Nachdem Klaus sich in das Körperphänomen hineinversetzte, antwortete es durch seinen Mund:
„Danke, dass ich auch mal gefragt werde. Also:
Ich will, dass Klaus sich ausruht. Das ist für ihn sehr wichtig, denn sonst könnte er sich verletzen. Nach der Arbeit ist Klaus oft echt müde und kann sich nicht mehr so gut konzentrieren. Dann wird er fahrig und nachlässig. Die Gefahr, dass er einen Unfall baut, ist einfach zu hoch, wenn er müde ist. Deshalb muss er erstmal ausruhen.
Ich bin für seine Gesundheit verantwortlich und die Schwere ist der einzige Weg, ihn dazu zu 'bewegen', auszuruhen. Sonst macht er immer weiter. Wenn er ausgeruht ist, nimmt er mich nicht als bleierne Schwere wahr, sondern als etwas warmes, flexibles, eher ledernes, das ihm Kraft spendet. Dann unterstütze ich ihn bei seinem Tun im Garten oder an Maschinen.
Ich bin so was wie ein Schutzengel für ihn“.
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Birgit Kratz
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Es stellt sich also heraus, dass unser Körper vermittels Symptom-Sprache oft schon verzweifelt versucht, uns zu schützen und zu dienen, während wir stur an unseren Plänen festhalten wollen.
Unsere Körper-Intelligenz weiß, was gut für uns ist und kennt die Antwort auf unsere Fragen, aber ihr Problem besteht oft darin, dass wir nicht auf sie hören und/oder ihre Sprache nicht verstehen.
Dieses Drama kann also mit dem direkten Befragen unserer Körper-Intelligenz ein Ende finden. Wie im Beispiel gezeigt, ist plötzlich klar, wie alles zusammenhängt, und mit dem Verstehen der Symptome kehrt Frieden ein.
Oftmals werden durch einen Dialog mit der Körper-Weisheit Selbstheilungskräfte aktiviert und gestärkt.
www.birgit-kratz.de